Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal
Im zwischen 1533 und 1544 errichteten Tucherschloss wird die Welt der Nürnberger Handelsfamilien des 16. Jahrhunderts lebendig. Die Exponate aus dem Besitz der Patrizierfamilie Tucher gehörten teilweise zur Originalausstattung des Schlosses. Die hochkarätige Sammlung zeigt neben Kunsthandwerk, Möbeln und Tapisserien auch Gemälde vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Besonders beeindruckend sind neben dem berühmten Doppelpokal und dem Tucherschen Tafelservice von Wenzel Jamnitzer das gemalte Epitaph der Adelheid Tucher sowie das Porträt des "Jerusalemfahrers" Hans VI. Tucher aus der Werkstatt von Dürers Lehrmeister Michael Wolgemut.
Im ersten Obergeschoss befanden sich einst die Wohnräume der Familie Tucher. Dort wird heute Geschichte dargestellt. Ein prachtvoller Säulenschrank des Nürnberger Bildhauers und Architekten Peter Flötner, eines Zeitgenossen Dürers, sowie vier einzigartige, 1610 gefertigte Glasscheiben des Zürcher Glasmalers Christoph Murer (1558-1614) mit der Geschichte vom Verlorenen Sohn beherrschen den großen Speisesaal.
Über eine steile Wendeltreppe erreicht der Besucher die Repräsentationsebene des Schlosses. Hier empfingen die Tucher Gesandte und Geschäftspartner aus aller Welt, Ratsmitglieder und Patrizier, hier feierten sie Familienfeste, Taufen, Hochzeiten und Verlobungen. Im "byzantinisch"-rot gestrichenen Empfangsraum sind Familienmitglieder in feinen Roben auf Bildnissen der renommierten Renaissance-Maler Nicolaus Juvenel und Lorenz Strauch zu sehen.
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