Im Gespräch mit Anne Sowodniok (Kuratorin Fastnacht) und Alexis Slater (John Hopkins University) | Nürnberg GLOBAL
Nürnberg entwickelte sich zwischen 1300 und 1600 zu einem global vernetzten Handelszentrum. Im Rahmen des Themenjahres „GLOBAL“ zeichnet die große Sonderausstellung die expandierenden Netzwerke der Stadt vom späten Mittelalter bis zur Renaissancezeit nach. Der Erfolg als internationales Wissenszentrum und innovativer Industriestandort ermöglichte die kulturelle Blüte Nürnbergs zur Zeit Albrecht Dürers. Zu deren Voraussetzungen gehörten aber auch die Ausbeutung von Ressourcen und frühe koloniale Aktivitäten. Die Ausstellung beleuchtet diese wenig erforschten Facetten der Stadtgeschichte und präsentiert faszinierende Exponate aus dem In- und Ausland. Im Dialog mit verschiedenen Diskussionspartner*innen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft kommen wir zu übergreifenden, aktualitätsbezogenen Themen ins Gespräch. Im Anschluss können Sie bei einem Umtrunk den Austausch fortführen und vertiefen.
Fastnacht GLOBAL. Maskeraden und Bilder des „Anderen“
Wie sah Nürnberg die Welt zur Fastnacht? In der frühneuzeitlichen Festkultur begegnen uns häufig sogenannte „Ethnomaskeraden“ – Kostümierungen, bei denen sich Menschen durch Masken, Kleidung und Tänze als „Andere“ inszenierten. Auch die Nürnberger Schembartläufe verwandelten vorübergehend das Stadtbild und ließen bildhafte Vorstellungen von Schwarzen Menschen, Osmanen oder imaginäre Bewohner*innen „Indiens“ lebendig werden. Doch nicht nur zur Fastnacht: Um 1500 wurden in Nürnberg vor allem in Graphiken, Büchern und Flugblättern Szenarien „anderer“ Welten entworfen, die bis heute faszinieren und herausfordern. Im Gespräch widmen wir uns diesen Bildwelten und loten spannende Berührungspunkte der aktuellen Sonderausstellungen aus.
Gesprächspartner*innen: Anne Sowodniok (Kuratorin Fastnacht. Tanz und Spiele in Nürnberg) und Alexis Slater (ehemalige Tucher-Fellow, Johns Hopkins University, Baltimore).
Moderation: Laura Di Carlo (Kuratorin Nürnberg GLOBAL 1300–1600)
Beide Ausstellungen sind geöffnet. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

